Ein wunderbares Café in Christiansfeld

Ein wunderbares Café in Christiansfeld

8. August 2021 2 Von uns

Auf der Suche nach einem netten Café oder einer schönen Bäckerei bei unserer letzten Dänemarkreise stießen wir auf den Ort Christiansfeld im südlichen Dänemark.

Wir wollten nicht die ganze Strecke von Berlin nach Blåvand durchfahren und mein Mann wünschte sich „eine schöne Bäckerei mit leckerem Kuchen und nettem Ambiente“. Einen allzu großen Umweg wollten wir auch nicht unternehmen und da stieß ich bei meinen Recherchen auf den Namen „Christiansfeld“. Nur ein paar Kilometer östlich von der Autobahn E 45 entfernt gelegen, mit eigener Ausfahrt, also kein großer Zeitverlust oder Umweg. Und den Namen „Christiansfeld“ hatte ich schon vorher in einem anderen Zusammenhang gelesen. Es gibt nämlich den „echten Christiansfelder Honigkuchen“, dieser gehört zu den bekanntesten Kuchen Dänemarks.

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Also überzeugte ich meine Familie und wir planten eine kurze Rast in Christiansfeld ein und waren von dem Ort begeistert!

Hier ein paar Eckdaten zu Christiansfeld, über das man einen eigenen Beitrag schreiben könnte.

Die Gründung der Stadt Christiansfeld geht auf die Herrnhuter Brüdergemeine zurück, deren Gründer Graf Zinzendorf war. Der von ihm gegründete Ort Herrnhut liegt im Landkreis Görlitz in der Oberlausitz und ist auch heute noch Zentrum der Brüdergemeinde und für seine Produktion der Herrnhuter Sterne bekannt. Graf Zinzendorf hatte Kontakte zum dänischen König Christian VII., der es 1771 den Herrnhutern erlaubte, auf seiner Domäne Tyrstrup im damaligen Schleswig eine Siedlung anzulegen. Zwei Jahre später wurde von den deutschen Siedlern der erste Grundstein gelegt. Der dänische König hatte einige Jahre zuvor in den Niederlanden eine andere Herrnhuter Brüdergemeinde besucht, von deren Fleiß der Mitglieder er sehr angetan war.

Zwei Jahre später, also 1773, wurde dann von den deutschen Siedlern der erste Grundstein gelegt. Die neuen Siedler der Herrnhuter Brüdergemeinde nannten ihre neue Kolonie aus Dankbarkeit dem König gegenüber „Christiansfeld“. Die Siedlung wurde dann wirklich nach dem Vorbild der niederländischen Siedlung Zeist geplant. Wenn man den Ort besucht, dann fallen einem die schnurgeraden und rechtwinklig angeordneten Straßen auf, denn das Städtchen wurde wirklich auf dem „Reißbrett“ geplant.

Vor allem diese Straßen und die gelben Häuser mit den roten Dächern sind wirklich besonders. So ist es nicht verwunderlich, dass das Städtchen zum UNESCO-Weltkulterbe erklärt wurde. Diesen Status besitzt der Ort seit dem 4. Juli 2015.

Und jetzt kommen wir endlich zu unserem Honigkuchen, für den dieser Ort berühmt ist. 

Seit mehr als 200 Jahren wird  Honigkuchen in Christiansfeld gebacken. Man weiß, dass 1783 zum ersten Mal ein Kuchen mit dem Namen „Honigkuchen“ durch den Bäcker Christian Rasch, der in der Lindegade 21 seine Bäckerei hatte, verkauft wurde. Durch seinen Nachfolger Immanuel Martin Achtnicht wurde der Kuchen jedoch erst berühmt. Dieser war mit seiner Ehefrau aus der deutschen Brüdergemeinde Neudietendorf aus dem thüringischen Landkreis Gotha hierher nach Christiansfeld umgesiedelt. Und seine Ehefrau hatte im Gepäck das Rezept für den Honigkuchen, der sich dann so gut verkaufen ließ. Später siedelte die Bäckerei in die Lindegade 36 um. An diesem Standort wird seit 2011 auch wieder Honigkuchen verkauft.

Es ist klar: in der Brüdergemeinde kursierten mehrere Rezepte von „Honigkuchen“, wer jetzt also der „echte“ und „beste“ Honigkuchen ist, dass muss man selbst entscheiden, es gibt unterschiedliche Rezepte, die an den unterschiedlichsten Stellen hier in Christiansfeld verkauft werden.

Wer den Honigkuchen aus Christiansfeld kaufen möchte, der kann es in folgenden Geschäften tun:

  • XOCOLATL – Brødremenighedens Honningkagebageri, Lindegade 36
  • Tyrstrup Brød/Honnigkagehuset, Haderslevvej 21
  • Det gamle Apothek, Lindegade 21
  • Donslund Vine, Prætoriustorvet 1B
  • Meny, Lindegade 33

In einem Café waren wir dann zum Testen, aber ob wir den „besten Christiansfelder Honigkuchen“ gefunden haben, das weiß ich nicht. Aber der Honigkuchen war sehr lecker, den werde ich bestimmt einmal nachbacken und hier auf dem Blog das Rezept veröffentlichen. In der von uns getesteten Variante wird der Honigkuchen aufgeschnitten und in der Mitte ist eine (Buttercreme)-Füllung.

Wir waren im XOCOLATL. Das Café ist wirklich ganz zauberhaft. Wir hatten das Glück, dass wir sehr schönes Wetter hatten und haben draußen auf der Straße unseren Kuchen genossen. So konnten wir zugleich die schöne Atmosphäre des Ortes in uns aufnehmen.

Das XOCOLATL – Brødremenighedens Honningskagebageri verkauft das ganze Jahr über seinen berühmten Honigkuchen, der im Ladengeschäft sehr schön präsentiert ist.

Das Geschäft hat folgende Adresse:

XOCOLATL – Brødremenighedens Honningkagebageri, Lindegade 36, 6070 Christiansfeld, hier kommt ihr zur Internetseite.

Ein anderes Café sah auch sehr nett aus, nämlich „det gamle Apothek“ (die alte Apotheke), die liegt auf der Hauptstraße. Hier bekommt ihr Kaffee und Tee, natürlich auch den Honigkuchen und Kuchen anderer Geschmacksrichtungen, auch ein Mittagessen ist auf der Karte. Neben Essen & Trinken könnt ihr hier auch Wolle und vieles mehr erwerben. Mit ganz viel „Hygge“ wird geworben. Das Geschäft findet ihr in der Lindegade 21, zur Internetseite kommt ihr hier.

Also wer einmal auf dem Weg nach Dänemarks Norden oder in Dänemark hier in der Nähe vorbeikommt, sollte wirklich einen Abstecher, sei er auch einen noch so kurzen, einplanen. Es lohnt sich!

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