Besuch bei drei Bornholmer Leuchttürmen

Besuch bei drei Bornholmer Leuchttürmen

23. November 2019 0 Von uns

Leuchttürme auf Bornholm

Bornholm liegt in einem der meist befahrensten Gewässer der Welt, da waren die Leuchttürme auf Bornholm für viele Schiffer früher überlebenswichtig. Besonders die beiden Leuchttürme an der Nordspitze der Insel – Hammerfyr und Hammerodde Fyr – haben vielen Schiffen einen sicheren Weg rund um die Klippen gewiesen und Menschenleben gerettet. Heutzutage haben die Leuchttürme durch die neuen Navigationstechnologien an Bedeutung verloren, sind aber immer noch historisch wertvolle Zeitzeugen, gern verwendete Fotomotive und auch Aussichtstürme mit traumhaftem Panorama.

Der Leuchtturm Rønne Bagfyr

Der Hafen von Rønne, links der Leuchtturm

Eigentlich fast jeder Bornholmbesucher kennt diesen Leuchtturm: Bei der Einfahrt in den Hafen von Rønne ragt er schlank zwischen den Häusern auf und begrüßt so die Neuankömmlingen.

Der im Jahre 1880 gebaute 12 Meter hohe Leuchtturm besteht aus Eisen und ist eine Kopie des Leuchtturms aus dem Hafen von Ystad in Südschweden. Er steht erhöht über dem Hafenbecken, seine Feuerhöhe beträgt 24 Meter und er verfügt über einen achteckigen Grundriss.

Der Leuchtturm war bis ins Jahr 1989 aktiv und diente als Richtfeuer bei der Hafeneinfahrt.

Heute ist er ein gern fotografiertes Wahrzeichen von Rønne, ist aber leider – im Gegensatz zu den beiden nunmehr folgenden Leuchttürmen – nicht zu besichtigen.

Hammerfyr

Hammerfyr im Norden der Insel ist jedoch im Sommer – kostenlos – zu besichtigen. Von dort hat man einen traumhaften Rundumblick über den Norden der Insel mit der Burgruine Hammershus bis hin nach Südschweden.

Der Hammerfyr (auch bekannt unter dem Namen: „store Fyr“, also großer Leuchtturm) ist der älteste Leuchtturm Bornholms und steht an der Nordspitze der Insel auf dem Ørnebjerg. Hier ist der höchsten Punkt des Hammerknudens (82 Metern über dem Meeresspiegel), was dazu führt, dass der Leuchtturm den Titel trägt, der am höchsten gelegene Leuchtturm Skandinaviens zu sein.

Mit seinem Bau ersetzte er den ursprünglichen alten Leuchtturm von Stejleberg von 1802. Hammerfyr wurde aus dem Granitgestein gebaut, auf dem er selbst steht, misst 21 Meter und wurde im Jahre 1871 in Betrieb genommen. Es gibt sogar einen baugleichen Leuchtturm (der ebenfalls aus Bornholmer Granit erstellt wurde) auf der Nordspitze der dänischen Insel Ærø.

Die Fresnal-Linse des Hammerfyr ist handgeschliffen und wurde einst aus Frankreich importiert.

Direkt neben dem Leuchtturm liegen noch andere Gebäude: die Wohnung des Leuchtturmwärters samt Gemüsegarten für die Verpflegung der Familie und die Wohnungen für die Leuchtturmassistenten.

Leider schrieb der Bau für die Konstrukteure keine Erfolgsgeschichte: Kurz nach seiner Inbetriebnahme stellte sich heraus, dass die Lage für den Standort offenbar nicht gut gewählt worden war, weil hier schlechte Wetterbedingungen vorliegen. Häufiger Nebel und tiefliegende Wolken waren der Grund, dass die Leuchtkraft des Leuchtfeuers zu den Schiffen nicht durchdrang. Im Jahr 1895 wurde deshalb ein weiterer, etwas kleinerer Leuchtturm auf dem Hammerknuden gebaut, der Hammerodde Fyr. Beide Leuchttürme waren nunmehr in Betrieb.

Im Jahre 1951 wurde der Turm als erster seiner Art in Dänemark automatisiert.

Der Leuchtturm wurde im Jahre 1990 außer Dienst gestellt und dem Naturschutzamt übergeben.

Das Naturschutzamt sorgt seitdem für den Unterhalt des Leuchtturmes und ihm ist es zu verdanken, dass man ihn kostenlos besichtigen kann.

Im Inneren des Leuchtturms müsst ihr eine Wendeltreppe erklimmen.

Oben angekommen sieht man auch noch den kleinen Arbeitsraum des Leuchtturmwärters.

Der Arbeitsraum auf Hammerfyr

Der Leuchtturm ist im Sommerhalbjahr von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet, es werden auch geführte Touren angeboten. Für den Leuchtturm wurde eine eigene Internetseite (in dänisch) angelegt, der nähere Informationen, insbesondere auch über schöne Wandertouren in dem Gebiet, zu entnehmen sind.

Man erreicht den Leuchtturm als Wanderer, mit dem Auto von Sandvig aus (der Weg zum Leuchtturm ist ein wenig versteckt, aber ausgeschildert) oder mit dem Fahrrad. Da der Leuchtturm auf der höchsten Erhebung liegt, ist der Anfahrtsweg etwas beschwerlich. Autofahrer sollten sich darauf einstellen, dass die Straße zudem auch sehr eng ist, das heißt, dass teilweise nur Platz für ein Auto ist (wenn sich zwei begegnen, muss einer zurückfahren….).

Parkplätze sind vorhanden und auch kostenlos.

Der aktive Leuchtturm von Dueodde – Dueodde Fyr

Der weiß-blaue Dueodde Fyr misst 48 Meter Höhe und trägt damit den Titel „der höchste Leuchtturm Bornholms“, ja er ist sogar der höchste Leuchtturm in ganz Skandinavien.

Sein Leutfeuer ist bis zu 20,5 Seemeilen auf dem Meer zu erkennen. Er ist noch ein ganz „junger“ Leuchtturm, denn er wurde erst im Jahre 1962 in Dienst gestellt und löste damit seine in Dueodde stehenden beiden Vorgängertürme ab. Im Jahre 1977 wurde sein Betrieb auf automatischen Betrieb umgestellt.

Der Leuchtturm kann besichtigt werden. Hierzu muss man 196 Stufen hinaufsteigen, wird aber mit einem grandiosen Rundumblick über den Süden der Insel belohnt, teilweise auch bis zur Mitte Bornholms mit seinem höchst gelegenen Punkt, dem Rytterknægten.

Der Eintritt beträgt 10 DKK für alle ab 12 Jahren, Kinder bis 5 Jahren sind frei, zwischen 5 – 12 Jahren kostet der Eintritt 5 DKK. Kostenlose Parkplätze findet man auf dem großen Parkplatz in Dueodde.