Fuglsang – Museum und Herrenhaus auf Lolland

Fuglsang – Museum und Herrenhaus auf Lolland

28. Februar 2020 0 Von uns

Für mich gehört dieses Museum zu den schönsten der Welt. Es ist wunderschön gelegen, die – von der Zahl übersichtlichen – Gemälde sind äußerst sehenswert und werden in einem architektonisch spannenden, tollen weißen Gebäude präsentiert.

Und ein Punkt, weshalb ich dieses Museum so liebe, ist ein Raum, der Kunstwerk, Natur und Architektur auf spektakuläre Weise verbindet. 

Ein Raum, nur mit drei Drehstühlen bestückt und drei großen Panoramascheiben. Der ganze Raum ist Kunst und dadurch, dass sich die Natur von Tag zu Tag oder bereits Minute zu Minute ändert, ändert sich das Kunstwerk. Von hieraus sieht man in das Naturschutzgebiet Skejten, das immer schon Maler angezogen hat. Schön, nicht?

Fuglsang Museum

Jetzt kurz einige Details zu dem Museum: Das Fuglsang Kunstmuseum ist das einzige staatlich anerkannte, breit aufgestellte Kunstmuseum für Südseeland und Lolland-Falster. Entworfen hat diesen Museumsbau der international renommierte englische Architekt Tony Fretton, es wurde im Jahre 2008 eröffnet.

Auf dem Parkplatz des Fuglsangmuseums

Das markante Gebäude ist Heimat für eine Sammlungen dänischer Gemälde, Skulpturen und Skizzen.

Das Fuglsang Kunstmuseum – auch wenn es klein aussieht und nicht in einer Großstadt, sondern „auf dem Land“ gelegen ist – beherbergt eines der herausragendsten Sammlungen dänischer Bildkunst von ungefähr 1780‑1980.

das Kunstmuseum

Rund 600 Gemälde von dänischen Künstlern umfasst die Sammlung. Hier sind alle wichtigen Künstler des Landes vertreten, von den Klassikern wie Wilhelm Bendz und Constantin Hansen über Impressionisten und Symbolisten wie Anna Ancher und Vilhelm Hammershøi sowie Maler der neueren Generation. Die jüngsten Gemälde sind eine Sammlung neurealistischer Bilder und Werke der „Jungen Wilden Malerei“ aus den 70er und 80er Jahren.

Wenn ihr euch ein wenig mit dänischer Malerei beschäftigt, dann werdet ihr immer wieder auf dieses Museum stoßen: als Eigentümer hervorragender Bilder und auch als Veranstalter international anerkannter Sonderausstellungen.

Das Museum ist schön hell und luftig gebaut. Die Zahl der Ausstellungsstücke ist überschaubar, so dass das Museum auch für Kinder, die nicht Stunden in einem Museum verbringen wollen, das richtige ist.

Wir haben es mit unseren Kindern immer so gemacht, dass wir uns am Eingang in dem super sortierten Museumsshop ein paar Postkarten gekauft haben, wonach die Kinder dann im Museum – wie eine Schnitzeljagd – die Kunstwerke suchen sollten. In dem Museum können die Kinder nicht verloren gehen, außerdem gibt es auch keine Treppen oder ein weiteres Stockwerk, wo sie stolpern oder „verschwinden“ könnten.

Mir persönlich ist es auch lieber, ich sehe mir weniger Gemälde an, aber dafür intensiver als Saal für Saal „abzuarbeiten“ und nachher gar nicht mehr zu wissen, welche Maler ich denn überhaupt gesehen habe.

ebenerdig gebaut: das Fuglsang-Museum

Da das Museum ebenerdig und neu gebaut ist, ist es auch behindertengerecht. Für Leute mit Rollator also auch kein Problem. Es ist sowieso toll, wie die Dänen auf Menschen mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl eingestellt sind. Hier im Museum sind immer Rollatoren oder sogar Rollstühle vorrätig und können problemlos ausgeliehen werden.

mit Rollator kein Problem

Wenn ihr ein Fan der dänischen Maler, insbesondere des „goldenen Zeitalters“ seid, dann ist das hier ein absoluter Traumaufenthalt für euch!

Jetzt zeige ich euch paar Bilder, die es mir besonders angetan haben.

Zuerst drei Bilder von Peter Christian Skovgaard (04.04.1817 – 13.04.1875). Das Fuglsangmuseum hat mehrere Bilder von P. C. Skovgaard….

In den Jahren 1855-1857 fertigte Skovgaard das Gemälde Buchenwald im Mai. Motiv bei Iselingen an. Das Bild ist nicht nur ein Hauptwerk in Skovgaards Kunst, sondern wurde zur Ikone der Malerei des „Goldenen Zeitalters“.  
Dass Buchen als Motiv gewählt wurden, ist kein Zufall, denn die Buche hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits zum Nationalbaum der Dänen geschafft.

Das Fuglsangmuseum besitzt auch das andere Bild von P.C. Skovgaard, das als eines der herausragenden Werke des „goldenen Zeitalters“ gilt:

Das Gemälde Partie der Klippen von Møn (1852):

Im Fuglsangmuseum ist auch Vilhelm Hammershøi (15.05.1864 – 13.02.1916) vertreten, ein weiterer aus der Riege der großen dänischen Maler:

Jetzt noch ein Bild von einem anderen Maler, nämlich von Claus Anton Kølle (25.11.1827 – 02.09.1872):

Wunderschön finde ich an dem Museum, dass es in den schönen Garten eines Herrenhauses gebaut ist. Die moderne, lichte Architektur des Museums und der weitläufige Gutshof mit seiner Ansammlung an Stallungen und Werkgebäuden ist ein gelungenes Gesamtkonzept.

Die eindrucksvolle Umgebung des Naturschutzgebiets lädt außerdem vor oder nach dem Besuch des Museums noch zur Erkundigung der Natur ein, die von den dänischen Malern – insbesondere im goldenen Zeitalter (1820 – 1850) ja so gerne abgebildet wurde: Die dänische Kulturlandschaft mit ihrer Schönheit an Wäldern, Wiesen, Felsen, Stränden und Klippen.

Blick aus dem Museum in das Naturschutzgebiet Skejten

Öffnungszeiten:
Januar – März: Mittwoch  – Sonntag: 11.00 – 16.00 Uhr
April – Juni: Dienstag – Sonntag: 11.00 – 16.00 Uhr
Juli – August: täglich von 11.00 – 17.00 Uhr
September – Oktober: Dienstag – Sonntag: 11.00 – 16.00 Uhr
November – Dezember: Mittwoch – Sonntag 11.00 – 16.00 Uhr
An jedem ersten Mittwoch im Monat (ausser Januar) ist bis 20 Uhr geöffnet.

Außerdem gibt es noch einige Sonderöffnungstage (z. B. Ostermontag), die ihr am besten auf der Internetseite euch anseht.

Eintrittspreise:

85 DKK pro Person, für Personen unter 26 Jahren ist der Eintritt frei.

Das Museum verfügt über eine deutschsprachige Internetseite, zu der es hier geht.

der Weg vom Parkplatz zum Museum

Die Behindertenplätze sind an anderer Stelle als der große Parkplatz, von dem man noch ein wenig zum Museum laufen muss. Wenn ihr von Norden kommt (z. B. von Falster), dann fahrt noch eine Ausfahrt weiter bis zum Gutshof Fuglsang. Dort in den Hof hineinfahren, das Herrenhaus zur Rechten liegenlassen und hinter dem Teich links auf das Museumsgebäude zufahren, dann wieder links sind die Behindertenparkplätze ausgeschildert.

Die Behindertenplätze sind hinter dem Teich direkt am Museum

Die Adresse lautet: Nystedvej 71, 4891 Toreby/Lolland

Das Herrenhaus mit Landschaftsgarten

Das Museum ist in den Garten eines schönen Herrenhauses gebaut worden. Das Herrenhaus ist leider nicht zu besichtigen, dafür aber der großräumige Landschaftspark.

Der Fuglsang Garten wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im romantischen englischen Stil angelegt. Mehrere Steinwälle und Alleen aus der Zeit sind noch erhalten. Im Jahre 1846 wurde der Park erweitert und neu angelegt.

Wir waren hier zwar im Februar, aber im Sommer könnt ihr wunderschön noch durch den Schlosspark spazieren und den herrlichen Garten genießen. Auf dem großzügigen Gesamtgelände finden sich auch etliche Picknickplätze.

Vom Park aus kann man auf Naturpfaden in das Naturschutzgebiet Skejten gehen, ein Wiesengebiet mit einmaliger Flora und Fauna, direkt am Guldborgsund gelegen. Es sind hier Wandertouren ausgeschildert, die euch durch die schöne Landschaft führen:

  1. eine Tour von 1 Kilometern
  2. eine Tour von 1,5 Kilometern
  3. eine Tour von 3,5 -4 Kilometern

Unterwegs sind bei der großen Tour ein Aussichtsplatz und auch Picknickplätze angelegt, so dass man sich hier den ganzen Tag aufhalten kann.

Ausblick auf das Naturschutzgebiet Skejten im Sommer
Ausblick auf das Naturschutgebiet Skejten im Winter

Die Adresse des Herrenhauses Fuglsang mit dem schönen Landschaftspark lautet: Nystedvej 73, 4891 Toreby/Lolland

Der Besuch des Gartens ist übrigens kostenlos.