Was sind Ymer, Ylette und A38?

Was sind Ymer, Ylette und A38?

16. Februar 2020 0 Von uns

Habt ihr euch schon einmal in den Supermärkten gefragt, was denn bei den Milchprodukten in den Kartons mit der Aufschrift: Ymer, Ylette und A38 versteckt ist? Ich versuche mit diesem Betrag, ein wenig Licht in das Dunkle zu bringen.

Ymer

dänisches Sauermilchprodukt: Ymer

Ymer ist ein joghurtähnliches Sauermilchprodukt, ähnlich der schwedischen Filmjölk. Ymer ist wesentlich dickflüssiger und cremiger, was wohl daher kommt, dass nach dem Reifungsvorgang Sahne zugesetzt wird.

Dieses Produkt gibt es in Dänemark seit etwa 1930. Wie Joghurt entsteht es durch die Zugabe von Milchsäurebakterien.

Es gibt es in vielen verschiedenen Sorten zu kaufen:

  • in verschiedenen Fettsorten
  • in verschiedenen Geschmacksrichtungen

In Dänemark essen viele Ymer mit gezuckerten Schwarzbrotkrümeln, den ymerdrys. Die kann man fertig in einer Tüte kaufen.

Ymerdrys

Wenn man Wikipedia Glauben schenken kann, dann kommt hierher der Name:

Seinen Namen erhielt das Sauermilcherzeugnis von dem Eisriesen Ýmir aus der nordischen Mythologie, der sich von der Milch der Urkuh Auðhumbla ernährte.

Ymer hat mehr Protein als andere Sauermilchprodukte, aber der Fetthinhalt liegt bei 3,5 % wie bei der sødmælk.

Ylette

Die fettarme Variante hat auch einen eigenen Namen, sie heißt ylette.

Ylette ist auf den dänischen Markt Mitte der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts gekommen. Es ist eine fettreduzierte Ausgabe von ymer. Aber der Proteingehalt ist derselbe wie der von ymer, der Fettgehalt liegt jedoch bei 1,5% wie bei der letmælk. 

Sowohl ymer als auch ylette sind acidophilus-Kulturen beigesetzt.

A 38

 

Unter „A38“ konnte ich mir nie so richtig vorstellen, was dahintersteht und haben deshalb immer nur zu den Joghurtpackungen gegriffen. Das war ein Fehler, wie sich jetzt nach dem Testen herausstellte: Die Produkte sind super lecker!

Die dänische Großmolkerei Arla hat neben dem Ymer noch das A38 auf den Markt gebracht. Hier wird eine andere Bakterienkultur verwendet, so dass die Sauermilch etwas milder schmeckt.

Um die Herkunft des Namens wird ein großes Verwirrspiel getrieben, teils wahrscheinlich auch, um das Produkt „interessanter“ zu machen. Der Arla-Konzern schreibt auf seiner Homepag:

Da sind mehrere Meinungen, woher der Name stammt. Eine der Möglichkeiten ist, dass „A“ für „Andelsmejeriernes Mælkesalg“ steht, die Gesellschaft, die das Produkt ins Leben gerufen hat und das machte sie im Jahre 1938.

Aber „A“ kann auch hinweisen auf die acidophilus-kultur, die das Produkt enthält, zusätzlich zu den gewöhnlichen Sauermilchkulturen. Und die acidophilus-kultur, die seit 1920 bekannt war für seinn wohltuenden Einfluss auf das Magengleichgewicht, gedeiht am besten in einer Temperaturumgebung von 38 Grad.

Aber da ist noch eine dritte Möglichkeit: Der Direktor der Andelsmejerei war ein eifriger Autofahrer und anscheinend nicht der beste Freund der Verkehrspolizei. Besonders war da ein bestimmtes Polizeiauto hinter ihm her und das hatte nur die Nummer A 38.

Die richtige Lösung ist wohl diese: A38 ist eine Abkürzung für: Andelsmejeri 1938. Früher hatten die Bauern Anteile an dem Meierei-Betrieb, die dem entsprachen, was sie lieferten, daher rührt der Begriff  „Anteilsmeierei“. Im Jahre 1938 wurde eben dieses sehr besondere Dickmilch-Produkt mit den gesunden Michsäurebakterien auf den Markt gebracht, daher A38.

A38 ist heutzutage das am meisten verkaufte Sauermilchprodukt in Dänemark.

A38 mit Ymerdrys

Fazit: wir haben alle drei Sorten getestet, mir persönlich hat A38 am besten geschmeckt, aber auch ymer war wirklich gut. Bei den fettreduzierten Produkten merkt man eben doch den geringeren Fettgehalt – das geht uns bei dem Joghurt ebenso….. Das säuerliche, cremige schmeckt sehr erfrischend und ist eben wirlich nicht so süß. Da kommt dann der Fruchtgeschmack mehr zum Zuge. Ihr solltet wirklich im nächsten Urlaub einmal wagen, A38, Ymer oder Ylette zu testen.

dänische Meiereiprodukte