Unerwartete Entdeckungen in Sakskøbing auf Lolland
Wir haben eine Woche in Marielyst in der Nebensaison verbracht. Einen Tag sind wir auch auf die Nachbarinsel Lolland gefahren. Einfach einmal, um etwas zu entdecken. Welches Städtchen haben wir herausgesucht? Sakskøbing. Sakskøbing werden einige sich fragen? Noch nie gehört….. Ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere von euch schon einmal etwas aus dem Städtchen gesehen hat..
Vielleicht habt ihr schon einmal dieses Bild gesehen?
Oder dieses Foto?
„Saxine“, so heißt der Wasserturm, begrüßt einen schon von weitem, wenn man nach Sakskøbing einfährt.
Saxine ist bereits im Jahre 1908 gebaut worden und überragt die anderen Gebäude in der Stadt bei weitem….
Kurz und knapp: Das Städtchen Sakskøbing hat rund 4600 Einwohner und befindet sich in wunderschöner Lage am hinteren Ende des Sakskøbing Fjord. Der Marktplatz ist wirklich sehr schön, auch andere Häuser sind wirklich malerisch.
der Marktplatz Einblick in eine Toreinfahrt
Hier ein paar Bilder, damit ihr euch einen Eindruck machen könnt:
Auch einige Skulpturen sind zu bewundern, der Ort ist sichtlich bemüht, sich ein schönes Aussehen zu geben.
Die kleine Hafenanlage ist wirklich sehr süß und idyllisch.
der Hafen die Hafenanlage am Wasser der Hafen am Wasser
Sakskøbing punktet vor allem durch seine Lage am Wasser. Im Sommer kann ich mir vorstellen, dass hier einiges los ist …
Und jetzt kommt unsere erste, interessante Entdeckung: Habt ihr schon einmal Warnhinweise in Dänemark gesehen, dass ein großes Gebiet in der Stadt eine alkoholfreie Zone ist!!!!??? Wir waren ja schon in den verschiedensten Ecke Dänemarks, sogar in Kopenhagen habe ich das noch nie gesehen….
Ansonsten verfügt der Ort über eine Einkaufstraße. Uns hat sie nicht gerade „umgehauen“, ein großer Supermarkt ist vor Ort und einige kleine Geschäfte.
So jetzt kommt die zweite Entdeckung: Was uns aber in Erstaunen gesetzt hat, war die Dichte an „gemeinnützigen“ Second-Hand-Geschäften!!! Dass die Dänen ihre „genbrug“-Läden lieben und uns Deutschen in Sachen Nachhaltigkeit damit deutlich voraus sind, wussten wir ja schon. Diverse Organisationen betreiben diese „genbrugs“: das Rote Kreuz, das Blaue Kreuz, kirchliche Einrichtungen, etc…. Aber in diesem kleinen Ort fällt man wirklich von einem Second-Hand-Laden in den nächsten. Das sind für ungefähr 1000 Einwohner je ein Second-Hand-Laden, Wahnsinn!
Auf der Haupteinkaufstraße waren ganze vier Stück! Da wir des lieben, in solchen Läden herumzusuchen, haben wir auch den Ausflug nach Sakskøbing in vollen Zügen genossen: Tolle günstige Kleidung für die Tochter (sie kauft generell gerne Gebrauchtes aus Überzeugung), Porzellantellerchen von Royal Kopenhagen für den Ehemann, für mich ein riesiger Regenschirm von BRIO, für die Omas kleine Mitbringsel für die Daheimgebliebenen, der jüngste ging aus dem Laden mit einer DVD „Herr der Ringe“ mit spanischer Tonspur (für den Spanischunterricht), der zweite Sohn mit einer Krawattensammlung… Und das schöne ist: man hat ein gutes Gefühl: man kauft Sachen, die andere nicht mehr benötigen und diese werden so wieder-/weiterverwertet. Und von dem eingenommenen Geld werden soziale Projekte unterstützt: Mal geht der Erlös nach Afrika, mal an Alkoholkranke, Senioren und so weiter…..
Der Ort wird uns soooooooooo als Eldorado der Trödelläden in Erinnerung bleiben….
einer der vier Second-Hand-Geschäfte im Städtchen
Und die letzte Entdeckung war ein wunderbares, traditionelles dänisches Gasthaus (Gasthaus ist jetzt ein wenig untertrieben…..), wo wir mittags gegessen haben.
Das Hotel und Gasthaus liegt direkt am Marktplatz und ist so nicht zu verfehlen mit seiner wunderschönen gelben Fassade. Innen ist es ganz liebevoll eingerichtet. Neben dem Gastraum ist auch ein kleiner Laden angeschlossen, wo ihr – bevorzugt – lokale Waren kaufen könnt.
der Verkaufsraum im Hotel Saxkjøbing
Hier könnt ihr wundervoll stöbern, man findet Bücher und auch leckere Dinge. Und was darf nicht fehlen? Produkte mit Lakritze!
Wir haben hier ein schönes dänisches Mittagessen (frokost) verspeist. Natürlich nicht ganz billig, aber die Oma hatte uns alle eingeladen. Sie wollte einmal ein typisches, dänisches Gericht in entspechendem Ambiente essen. Das hat sie hier allemal geboten bekommen: Nette Bedienung, die fantastisch deutsch sprach, und ein gehobenes Essen in einem richtig schönen alten Gasthaus!
der alte Gastraum im Hotel Saxkjøbing Hotel Saxkjøbing
Natürlich haben wir auch Smørrebrød gegessen, das klassische dänische Frokost-Essen. Die Preise lagen zwischen 80 DKK und 100 DKK, für anderes Essen auf der Mittagskarte müsst ihr mit bis zu 160 DKK rechnen.
Smørrebrød
Wenn ihr auch hier essen gehen wollt, dann findet ihr hier die Website.
Das Hotel hat folgende Adresse: HOTEL SAXKJØBING, Torvet 9, 4990 Sakskøbing
Alles in allem ein interessanter Ausflug:
- Wir haben Saxine gesehen und als tolles Fotomotiv erkannt.
- Wir haben ein Städtchen gefunden, in dem kein Alkohol getrunken werden darf.
- Wir haben 4 tolle Secondhandläden gefunden, besucht und durch unseren Kauf soziale Projekte unterstützt.
- Wir haben in wunderbar altem Ambiente ein typisches dänisches Mittagessen genossen.