Mandelreis – ris à làmande oder risalamande
Dieses urdänische Gericht wird traditionell am 24. Dezember nach dem Festbraten gereicht. Es entstand aus der Tradition, vor dem Fleischgang eine warme Grütze zu essen, die mit Zimt, Butter und Zucker gewürzt war. Aus der bäuerlichen, mit Milch aufgekochten süßen Grütze entstand dann die „teurere“ Variante aus Reis, als um 1900 durch die sinkenden Preise Reis nicht nur für das Bürgertum erschwinglich war, gekocht aus Sahne, Vanille und gehackten Mandeln. Als Nachspeise und in der heutigen Variante entstand die Reisgrütze jedoch erst Ende des 2. Weltkrieges. Während der deutschen Besatzung in den 1940er Jahren stagnierten die Reisimporte und dänische Familienzeitschriften riefen dazu auf, das Rezept „zu strecken“, nämlich einen Teil des Reises durch Schlagsahne zu ersetzen, die reichlich vorhanden war. Die Mandeln fielen jedoch in dieser Zeit weg.
Das besondere an dem Reisbrei ist, dass in dem Dessert eine ganze Mandel versteckt wird. Wer diese findet – so sagt der Volksglaube -, wird im nächsten Jahr Glück haben und bekommt einen schon lang erträumten Wunsch erfüllt.
In den meisten dänischen Familien erhält der Finder der Mandel außerdem ein kleines Geschenk – das Mandelgave – häufig ein kleines Marzipanschweinchen oder ein anderes kleines Geschenk. Beim Essen muss man also sehr vorsichtig sein und darf die Mandel nicht verbeißen, weil diese dann nicht von den anderen gehackten Mandeln zu unterscheiden ist! Besonders viel Spaß macht es, wenn der Finder der Mandel diese noch ein wenig in seiner Backentasche „verwahrt“ und nicht gleich den Fund bekannt gibt. Denn sobald die Mandel gefunden ist, ist für die übrigen Mitesser einfach die Spannung und Hoffung weg, selbst die Mandel finden zu können…
Zutaten für 6 Portionen:
150 g Milchreis, 1 Liter Vollmilch, 75 g Zucker, 4 Päckchen Vanillezucker, 150 g blanchierte, gehackte oder gestiftete Mandeln, 1 ganze blanchierte Mandel, 400 ml Sahne
Der Mandelbrei wird traditionell mit einer heißen Kirschsoße serviert, hierfür benötigt ihr:
1 großes Glas entsteinte Kirschen oder Schattenmorellen, 4 EL Zucker, 2 EL Stärkemehl.
Zubereitung für die Kirschsoße:
Die Kirschen in einen Topf mit der Flüssigkeit geben, nachdem ihr zuvor einige Esslöffel des Kirschsaftes abgenommen hattet. Das Stärkemehl mit dem Kirschsaft verrühren. Die Kirschen in ihrem Saft mit dem Zucker aufkochen und die Flüssigkeit mit der Stärke einrühren und kurz aufkochen lassen. Die Soße sollte jetzt zähflüssig sein. Sollte das nicht der Fall sein, noch einen weiteren Esslöffel Stärke mit ein wenig Wasser anrühren, erneut unterrühren und auf aufkochen lassen.
Zubereitung für den Reisbrei:
Milch mit Zucker und 2 Päckchen Vanillezucker aufkochen. Dann den Milchreis in die kochende Milch geben. Die Temperatur reduzieren und das Ganze bei gelegentlichem Rühren ca. 45 – 50 Minuten quellen lassen.
Den Milchreis vom Herd nehmen, etwas auskühlen lassen und die gestifteten Mandeln und noch den Inhalt der letzten beiden Vanillezuckertüten unterrühren. Ruhig über Nacht im Kühlschrank lassen.
Am nächsten Tag die steif geschlagene Sahne unterheben.
Zuletzt wird die ganze Mandel in dem Reisbrei versteckt.
Velbekomme!
Dieses Rezept und noch viele tolle andere dänische Rezepte habe ich in nachfolgendem Kochbuch * gefunden. Ihr erfahrt auch nebenher viele interessante Fakten über die Entstehungsgeschichte der einzelnen Gerichte, wirklich ein sehr gutes Buch!
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