Dunkle Kluft – der neue Bornholmkrimi von Pernille Boelskov
Bei meinem Adventsgewinnspiel durfte ich ja den neuesten Krimi von Pernille Boelskov verlosen. Ein Buch hat sie mir überlassen, so dass ich die Weihnachtsfeiertage und den Lockdown dazu nutzen konnte, das Buch zu lesen. Ich habe es verschlungen und jetzt kann ich es euch vorstellen…
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Wie kam ich gerade auf Pernille Boelskov?
Wie ihr ja sicherlich wisst, bin ich ein begeisterter Fan der dänischen Ostseeinsel Bornholm. Da wir häufig dort im Urlaub sind, sind mir die Krimis von Pernille Boelskov schon mehrmals über den Weg gelaufen. Denn auf Bornholm kann man die Bücher nicht nur in Buchhandlungen kaufen, sondern sie liegen auch in den Supermärkten zum Verkauf aus.
Pernille Boelskov ist Jahrgang 1980 und studierte Journalistik. Sie stammt ursprünglich nicht aus Bornholm, lernte aber die Insel im Jahre 2003 bei einem Praktikum des öffentlich-rechtlichen Radiosenders kennen. Die Liebe zu ihrem Mann und zu Bornholm führte dazu, dass sie Kopenhagen verlies und nach Bornholm zog. Die freiberufliche Journalistin und Autorin ist gerade Ende November 2020 Mutter eines zweiten Kindes geworden.
Besonders empfehlen kann ich euch ihre Internetseite, die ist auf deutsch geschrieben. Bei ihr kann man auch direkt die Bücher bestellen, man bekommt sie auf Wunsch auch mit einem Autogram.
So, jetzt kommen wir zum Inhalt des Buches:
Wie auch in den ersten beiden Büchern ist Agnethe Bohn – die Pfarrerin der Sankt-Nicolai-Kirche aus Rønne – die Hauptperson. Thema dieses Buches ist die Flucht polnischer Landsleute über die Ostsee Ende der 1980er Jahre nach Bornholm. Agnethe steht einem jungen Witwer zur Seite, der darum kämpft, das Sorgerecht für seine frisch geborene Tochter gegen seine Schwiegereltern zu behalten. Diese streben einen Sorgerechtsstreit an, weil sie ihren Schwiegersohn nicht geeignet zur Erziehung ihrer Enkelin halten, da er nicht spricht. In dem Sorgerechtsverfahren wird ihm auf psychologischen Rat hin aufgegeben, die Gründe aufzuarbeiten, weshalb er nicht spricht oder sprechen will. Klar ist: die Gründe liegen in seiner Jugend, denn er ist als Kind als Flüchtling aus Polen nach Bornholm gekommen und als Waise dort auf der Insel geblieben. Bei dem Bestreben, dem jungen Polen zu helfen, kreuzt Agnethe die Ermittlungen ihres Cousins Lars Bohn Hansen, der immer noch nicht den Tod seiner Frau verwinden kann. Er arbeitet mit an dem Mordfall an einem jungen Doktoranden, der in Zusammenarbeit mit dem Bornholmer Museum an dem Thema der Flucht aus Polen während des kalten Krieges forschte. Eine seiner Thesen war, dass es unter den Bornholmern jemand gegeben haben muss, der gegen Geld Flüchtlinge nach Bornholm schleuste. Da das Opfer homosexuell war, ermitteln die Bornholmer Behörden zunächst in Richtung eines enttäuschten Liebhabers. Ein weiterer Mitarbeiter des Bornholmer Museums verstirbt und die Ermittlungen werden jetzt auch auf die Fischer ausgedehnt, die in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts möglicherweise Flüchtlingen nach Bornholm zur Flucht verholfen haben könnten. Agnethe kommt jedoch mit ihren Bemühungen, das Kindheitstrauma des jungen Polen aufzudecken, zugleich gefährlich nah dem Täter …..
Wie auch in den ersten beiden Bänden ist die Entwicklung der beiden Hauptpersonen Agnethe und Lars spannend. Lars hadert damit, dass er vor 8 Monaten seine Frau an einer Blutvergiftung verloren hat und jetzt seine Mutter das Regime über ihn und seine Kinder übernommen hat. Das Verhältnis von Agnethe und Lars ist deutlich abgekühlt seit dem Tod. Wunderbar ist wieder, dass als Bornholmliebhaber man die ganzen schönen Stellen vor Ort hat. Obwohl das Buch im März spielt, versetzt man sich automatisch an die schönen Orte der Insel.
Für alle, die nicht direkt bei Pernille das Buch bestellen wollen, bleibt die Bestellung im deutschen Buchhandel.
Dann viel Spaß beim Lesen!
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