Strynø – eine kleine Insel in der dänischen Südsee

Strynø – eine kleine Insel in der dänischen Südsee

27. September 2020 1 Von uns

Südsee? Ja, ihr habt richtig gehört. Es gibt sie, die dänische Südsee. Den Begriff benutzen meistens die Segler, in Dänemark ist eher der Begriff „südfünisches Inselmeer“ bekannt. Eine Gegend mit mehr als 55 Inseln, die südlich der großen Insel Fünen liegt. Auch die kleine Insel Strynø gehört zu dem Inselmeer dazu.

Strynø – vorher nie gehört von der Insel. Und dann waren wir auf Langeland im Sommerurlaub – im Coronasommer 2020. Da hatte sich die dänische Regierung ein Sommerpaket überlegt: zur Stärkung der tourismusgeschwächten Inseln konnte man die Fähren im Juli in Dänemark als Fußgänger oder Fahrradfahrer kostenlos benutzen. Und so kam es, dass ich an einem Tag im Juli 2020 früh morgens um 8.00 Uhr am Fähranleger in Rudkøbing stand und nach Strynø übersetzte.

Ihr kommt nach Strynø wirklich nur mit dem Schiff, eine Fährverbindung besteht alleine von der Insel Langeland. Mehrmals am Tag könnt ihr hier übersetzen, es passen auch einige Autos auf die Fähre.

Die Fahrt dauert gerade einmal 45 Minuten und dann seid ihr da! Von weitem hat mich die Ankunft auf der Insel ein wenig an die Filme „Ferien auf Saltkrokan“ erinnert.

Lasst euer Auto ruhig in Rudkøbing am Hafen stehen und geht als Fußgänger auf die Fähre: denn die Bewohner von Strynø haben sich für ihre Tagesgäste etwas besonderes einfallen lassen: Sie haben Fahrräder angeschafft, die sie am Hafen postiert haben. Gegen ein Entgelt von 30 DKK (das ist umgerechnet etwas mehr als 4 Euro) kann man sich ein grünes Fahrrad nehmen und den ganzen Tag über die Insel fahren. Das Geld werft ihr in die „Kasse des Vertrauens“ am Hafen ein, so wie man es ja auch an den vielen Obst- und Gemüseständen am Wegesrand in Dänemark gewohnt ist.

Nachdem ich mir mein Fahrrad ausgesucht hatte, ging es los! Es war eine gute Entscheidung! Zu Fuß hätte man die Insel auch erkunden können, die Insel ist nicht sehr groß: 2 Kilometer breit und 3 Kilometer lang – das sind die Abmaße von Strynø. Fast in der Mitte der Insel liegt das Dorf – dort sind teilweise eng aneinander die Häuser gebaut, so als wollte man sich zusammenkuscheln und dem Wetter trotzen. Fast ringförmig verlaufen die Straßen dort und von hieraus gehen sternenförmig Straße zu den Ecken der Insel ab, wo einzelne Bauerngehöfte anzutreffen sind.

Der Mittelpunkt des Dorfes weist eine Besonderheit auf, die ansonsten in Dänemark nur noch auf einer weiteren Insel vorkommt. Es steht ein Maibaum hier, ja ein Maibaum, der jetzt im Sommer nicht sehr spektakulär aussah, aber der an einem Samstag im Mai aufgerichtet und auch geschmückt wird! Seltsam, nicht?

Der Maibaum ist das Zentrum des Dorfes, von hier auch gehen in alle Himmelsrichtungen die Straßen ab, dort ist auch der Kaufmannsladen der Insel. Ein wirklich sehr gut sortierter Laden mit ökologischer Ausrichtung. Viele Produkte, die auf der Insel hergestellt werden, könnt ihr hier kaufen, wie beispielweise Säfte von Obstbäumen, die hier auf großen Plantagen wachsen. Ich habe mir ein Mandelhörnchen gekauft – es schmeckte fantastisch.

Solltet ihr Lust auf einen Urlaub in Dänemark bekommen: das ganz Jahr über stehen euch die schönsten Ferienhäuser bereit .*

Habe ich schon gesagt, dass ungefähr 200 Leute auf der Insel fest wohnen? Viele Familien mit Kindern sind darunter, es gibt auf der Insel auch eine Schule und ein sehr lebendiges Vereinswesen.

Im Dorf findet ihr auch die Kirche, eine sehr große Kirche, denn früher lebten auf der Insel fast dreimal so viele Menschen wie heute.

Die Kirche steht jedermann offen, der Eintritt war frei.

Ja, das Dorf ist idyllisch, wie so eng zusammengerückt die Häuser da stehen, viele mit Reet gedeckt.

Und dann habt ihr die Qual der Wahl, welche Straße ihr zuerst nehmen wollt, um die restliche Insel zu entdecken. Am Ende der meisten Straßen ist Sackgasse: Ostsee, aber immer anders! Je nach Himmelsrichtung: einmal durch den Wind aufgewühlt, anderenorts ganz ruhig und ohne Wellen.

Ich bin fast alle Straßen abgefahren: da kommt ihr durch wundervolle Alleen mit windschiefen Bäumen und seht die schönen Felder.

Auch findet man die Gemüse- und Obstverkaufsstände. Da die Insel sehr landwirtschaftlich geprägt ist, war hier eine Menge zu erwerben: Kirschen, Obstsäfte, Zucchini, Gurken, Kartoffeln – für das Abendessen war gesorgt!

Unterwegs habe ich nicht viele Menschen getroffen, dass kann daran gelegen haben, dass ich sehr früh unterwegs war, aber ich denke auch, dass die Insel nie von Tagestouristen überlaufen sein wird, da man sich doch hier sehr verläuft: die einen zieht es zur Mühle im Westen der Insel …

…. die anderen doch eher ans Wasser: an vielen Stellen kann man direkt am Wasser laufen oder mit dem Fahrrad fahren. Sich mal auf der einen oder anderen Bank niedersetzen und den Blick auf die dänische Südsee werfen. Am Horizont kann man auch andere Inseln erspähen wie Ærø oder kleine andere Inseln, die als Vogelschutzgebiet nicht zu betreten sind.

Ich habe das Fahrradfahren genossen: ich bin einfach ohne Karte die ganze Insel abgefahren: wenn ein Feldweg interessant aussah, dann habe ich ihn einfach genommen – egal, wenn er dann in einer Sackgasse am Meer endete. Das war gerade das Schöne: einfach einmal auf Entdeckungstour gehen, mal sehen, was einen erwartet! Brombeerhecken zum Beispiel, wo man sich bedienen konnte.

Und einen wunderbar lauschigen Badeplatz habe ich gefunden, der so geschützt war, dass das Wasser fast spiegelglatt war.

Am Hafen liegt das „Geschmacks- und Naturcenter“ (Øhavets Smakke – & Naturcenter) des Inselmeeres. Hier in dem neugebauten Haus sind Ausstellungen über das Inselmeer anzusehen, ein Sommercafé ist angeschlossen und ihr könnt hier zelten. Alles sehr neu und sehr modern, toll! Es werden diverse Aktivitäten angeboten: Seehundsafari, Bootsbau, Kajaktouren etc… Auf der oben angegebenen Website könnt ihr die ganzen Aktivitäten und Preise euch ansehen, die Seite ist auf deutsch geschrieben.

Hier findet ihr noch weitere Informationen über die Insel:

Na, Lust auf Dänemark bekommen, aber mit dem Reisen klappt es nicht so bald? Dann rate ich euch, etwas Dänisches zu backen, da könnte ich euch beispielsweise mit folgenden leckeren Rezepten dienen, die ich im Laufe unserer Dänemarkurlaube kennengelernt und gesammelt habe:

Vi ses!