Spandauer – leckeres dänisches Blätterteiggebäck

Spandauer – leckeres dänisches Blätterteiggebäck

13. Februar 2022 1 Von uns

Spandauer heißt dieses leckere Gebäckstück in Dänemark, das aus „wienerbrød“, dem dänischen Hefe-Blätterteig besteht. Es ist meistens mit Vanillecreme und/oder Marmelade gefüllt, mit Mandeln oder Nüssen bestreut und mit Zuckerguss verziert. Bei uns in Deutschland trägt es den Namen „Kopenhagener„. Die Dänen essen es am liebsten zum Frühstück, aber auch zum Nachmittagskaffee ist es gern gesehen. Wieso dieses leckere Teilchen „Spandauer“ heißt, wird so erklärt: Der Name leitet sich ab nach dem Berliner Bezirk Spandau. Hier entstand zwischen den Jahren 1878 und 1898 an der Wilhelmstraße eine Festungshaftanstalt für Militärangehörige. Bei der Haftanstalt – rechteckig gebaut – stehen an allen vier Ecken hohe Wachttürme. Der leckere Spandauer „schließt“ seine Vanillecreme/Marmelade durch „Wälle“ ein, an deren vier Ecken jeweils „Türme“ herausragen. Diese Türme sollen die Gefängnistürme des Spandauer Gefängnisses symbolisieren: Die Marmelade bzw. Vanillecreme wird im Inneren eingeschlossen. Offenbar war das Gefängnis auch dem dänischen „Erfinder“ des Gebäckstückes hinreichend bekannt….

Das namensgebende Spandauer Gefängnis steht übrigens nicht mehr: Es diente den Alliierten, die im Nürnberger Prozess verurteilten Kriegsverbrecher des nationalsozialistischen Regimes dort unterzubringen. Nach dem Tod des letzten dort einsitzenden Gefangenen Rudolf Heß wurde das Gefängnis im Jahre 1987 durch die Alliierten abgerissen, um zu verhindern, dass das Gefängnis zu Propagandazwecken missbraucht würde.

So, nach so viel Geschichte geht es jetzt endlich zu den leckeren Teilchen: Spandauer mit Vanillecreme.

 

Zutaten für 20 Spandauer: 30 g Hefe, 1/2 Tasse lauwarmes Wasser, 100g Zucker, 750 g Mehl, 100 ml (kalte) Milch, 20 g Butter, 2 Eier, 1/2 TL gemahlener Kardamom, 1 TL gemahlene Vanille, 2 Päckchen Butter á 250 g

Für die Füllung: Vanillecreme: 3 Eier, 20 g Speisestärke, 4 TL Vanillezucker, 50 g Zucker, 300 ml Milch

Zum Verzieren: 1 Eigelb und wahlweise Mandelblättchen, (Johannisbeer)marmelade, Puderzucker, Puderzuckerguss oder Kuvertüre

Zubereitung: Die Hefe in dem lauwarmen Wasser verrühren und einen TL Zucker hinzufügen. An einem warmen Ort 1/2 Stunden stehen lassen. Danach die restlichen Zutaten hinzufügen und zu einem glatten Hefeteig verkneten. Gut 10 Minuten durchkneten. Den Teig in einer zugedeckten Schüssel in den Kühlschrank für 1 Stunde stellen.

Inzwischen die zwei Päckchen Butter aus dem Kühlschrank holen und etwas stehen lassen, bis man sie mit dem Finger eindrücken kann. Jedes 250 g-Stück auf ein leicht bemehltes Backpapier (oder Pergamentpapier) legen, mit Mehl bestäuben und wiederum ein Back- oder Pergamentpapier darüber legen. Die Butter jetzt zu einem Rechteck von 15 x 20 cm ausrollen. Das ist die Größe ungefähr des Papieres, in das die Butter eingeschlagen war. Beide ausgerollten Butterblöcke wiederum in den Kühlschrank legen. Den gekühlten Teig auf einer bemehlten Oberfläche zu einem Rechteck von 22 x 50 cm ausrollen. In die Mitte des Rechteckes nunmehr einen der Butterblöcke legen. Oben und unten sind jetzt jeweils noch 15 cm Teig (plus jeweils 2,5 cm „Reserve“) leer. Das untere Drittel über den Butterblock schlagen. Jetzt befindet sich in der Mitte: unten der Hefeteig, darüber der 1. Butterblock, wieder eine Lage Hefeteig. Auf den Hefeteig jetzt den anderen Butterblock legen und das obere Drittel über den Butterblock schlagen. Die Ränder fest um die Butter drücken (auch an den Seiten). Jetzt den großen Teigblog in Folie wickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Nach der Stunde den Teig auf einer gemehlten Arbeitsfläche so vor sich hinlegen, dass man die Schmalseite vor sich hat. Den Teig jetzt zu einem 20 x 45 cm langen Streifen ausrollen. Dann die obere sowie die untere Schmalseite zur Mitte einschlagen, so dass sie genau in der Mitte zusammenstoßen. Und nochmals genau so zur Hälfte falten. Ihr habt dann vier Lagen. Den Teigblog wiederum in Folie wickeln und wieder für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Jetzt wiederholt sich die ganze Sache: Nach der Stunde den Teig auf einer gemehlten Arbeitsfläche so vor sich hinlegen, dass man die Schmalseite vor sich hat. Den Teig jetzt zu einem 20 x 45 cm langen Streifen ausrollen. Dann die obere sowie die untere Schmalseite zur Mitte einschlagen, so dass sie genau in der Mitte zusammenstoßen. Und nochmals genau so zur Hälfte falten. Den Teigblog wiederum in Folie wickeln und wieder für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Jetzt wiederholt sich die Sache ein drittes und letztes Mal: Nach der Stunde den Teig auf einer gemehlten Arbeitsfläche so vor sich hinlegen, dass man die Schmalseite vor sich hat. Den Teig jetzt zu einem 20 x 45 cm langen Streifen ausrollen. Dann die obere sowie die untere Schmalseite zur Mitte einschlagen, so dass sie genau in der Mitte zusammenstoßen. Und nochmals genau so zur Hälfte falten. Den Teigblog wiederum in Folie wickeln und jetzt für 2 – 3  Stunden – oder am besten über Nacht –  in den Kühlschrank stellen. Nach der Zeit ist der Teig fertig zum Verarbeiten!

Den Teig am besten in 4 Teile teilen, da er so am besten zu verarbeiten ist. Den Teig, den man nicht gerade verarbeitet, im Kühlschrank lassen, denn er muss gekühlt verarbeitet werden. Wenn Du nur 6 Spandauer backen willst, dann friere die restlichen 3 Teile einfach ein, dann geht es beim nächsten Mal schneller und einfacher!

Die Zutaten für die Vanillecreme in einen Topf geben und unter ständigem Rühren aufkochen und dann etwas abkühlen lassen.

Den Teig zu einem Rechteck von ungefähr 10 x 50 cm ausrollen. Jetzt Quadrate von 10 – 12 cm Seitenlänge ausschneiden. Die Ecken zur Mitte schlagen und festdrücken. In die Mitte der Quadrate einen Esslöffel Vanillecreme geben und einen Teelöffel Johannisbeermarmelade daraufgeben. Mit einem Eigelb bestreichen und wer will, kann sie mit Mandelblättchen bestreuen.

Im vorgeheizten Ofen bei 180 – 200° ungefähr 20 Minuten lang goldgelb backen.

Nach dem Auskühlen kann man die Spandauer auch noch mit Zuckerguss oder Kuvertüre verzieren, ganz wie ihr wollt!

Velbekomme!

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